ÖMSV verweigert Albin Scheuchenpflug die Fahrerlizenz für 2019
Ein Interview mit dem siebenfachen Staatsmeister im Autocross aus St. Peter
Wie hast du von der Lizenzverweigerung erfahren?
Scheuchenpflug: In einem Schreiben vom ÖMSV wurde mir mitgeteilt, dass ich aufgrund vergangener Vorkommnisse keine ÖMSV-Lizenz für das Jahr 2019 bekommen würde. Dies sei einstimmig beschlossen worden und nicht widerrufbar. Grund wurde keiner genannt.
Konntest du den Grund eruieren?
Scheuchenpflug: Mit Umwegen. Zuerst habe ich den Fahrersprecher angerufen, zu meinem Erstaunen wusste der gar nicht genau worüber er abgestimmt hatte, es wurde ihm nur gesagt, dass ich oder mein Vater etwas geschrieben hätten. Der Zeitungsartikel wurde bei der Abstimmung nicht einmal gezeigt. Erst durch ein Telefonat meines Vaters mit dem Obmann des ÖMSV wurde klar, dass man sich auf den Artikel in den Tips bezieht, in dem ich mit den Worten zitiert wurde: „Da wird offenbar mit zweierlei Maß gemessen. Es geht nicht um den Staatsmeistertitel, es geht um die Fairness.“
Wie begründest du deine Aussage?
Scheuchenpflug: Ich habe nach dem Unfall mit Kehrer in Oberrakitsch schriftlichen Protest eingereicht. Dieser wurde zuerst bearbeitet. Das Video einer neutralen regionalen Fernsehstation beweist eindeutig, dass mein Konkurrent absichtlich den Unfall verursacht hat und nicht ich. Der Protest wurde abgewiesen. Begründung: Ich hätte die 15 min Protestfrist nicht eingehalten. Ich habe aber erst bei der Siegerehrung erfahren, dass ich disqualifiziert bin – Reglement exakt eingehalten.
Mein Konkurrent war bei diesem Rennen beim zweiten Lauf nicht auf dem Startplatz und ist trotzdem gewertet worden. Daraufhin habe ich den Sportkommissar gefragt, warum das so sei. Antwort: „Da hat sein Mechaniker (der Vorstandsmitglied beim ÖMSV ist) zu mir gefunkt, dass wir ihn werten sollen, haben wir ja schon öfters gemacht“. Wurde hier nicht mit zweierlei Maß gemessen?
Was ist dein Resümee?
Scheuchenpflug: Ich habe nur die Wahrheit gesagt, ich habe keinen beschimpft oder sonstige schlimme Dinge gemacht. Ich war die ganze Saison den Umständen entsprechend ruhig und habe alles Unfaire über mich ergehen lassen. Ich war chancenlos gegenüber bestimmten Leuten beim ÖMSV, die eigentlich für sportliche Fairness sorgen sollten. Was soll man von einem ÖMSV-Funktionär halten, der zu mir nach dem Unfall mit Rennabbruch in Oberrakitsch auf der Rennstrecke, anstatt mich zu Fragen, ob alles in Ordnung sei, ziemlich unfreundlich sagt: „Schleich di“. Ich werde den Eindruck nicht los, dem ÖMSV geht es nur darum, seine Macht zu demonstrieren.
Was machst du in Zukunft? Hast du vor, den Autocrosssport an den „Nagel zu hängen“?
Scheuchenpflug: Ich werde in diesem Jahr ein paar Rennen in Ungarn fahren. Dort lässt man mich starten. Wie es dann weiter geht, weiß ich noch nicht.